Gefunden bei Telepolis
12.01.2021
Wess' Brot ich ess', dess' Lied ich sing'
Man kann den Linken wirklich viel vorwerfen, aber nicht ihre Staatsnähe. Das ist vielmehr gelebter Marxismus. Schließlich lautet einer der Leitsätze ihres lebensuntüchtigen Sektengründers "Das Sein bestimmt das Bewusstsein."
Die umbenannte SED hat momentan rund 60 000 Mitglieder, davon über die Hälfte im Osten, dort wo der Staat mangels leistungsfähiger und gut bezahlender Privatwirtschaft ohnehin dominant ist. Darüber hinaus sind laut BpB bundesweit 35% der Parteimitglieder im öffentlichenDienst beschäftigt, weitere 32% sind sonstige Angestellte - mehrheitlich wohl auch in staatsnahen Millieus. Gerade mal ein Sechstel der Mitglieder der vorgeblichen Arbeiterpartei sind (oder waren) tatsächlich Arbeiter.
Also vergesst die Klassenfrage!
Die Linke, genau so wie die SPD und vor allem die Grünen, rekrutiert sich aus dem Angestellten- und Beamtenpool des Staates und seines staatlich finanzierten Umfeldes. Die Linke will diesen bürgerlichen Staat nicht überwinden, sondern ihn für sich ausbeuten. Sie sind von der revolutionären Kraft zur parasitären Kraft mutiert, wohl wissend, dass ihr eigenes Gesellschaftsmodell grundsätzlich nicht funktioniert und zuverlässig in den ökonomischen und sozialen Kollaps führt.
Dann doch lieber als gutversorgte Prosecco-Linke den Staat kapern und mit anständigen Besoldungsklassen zweimal im jahr von Solidarität und Weltrevolution faseln, aus folkloristischen Gründen sozusagen.
Nur die Arbeiterklasse, die braucht es nicht mehr. Die wählen und leben ohnehin falsch, für die bleibt nur noch Verachtung.